Patricia Hubl von der Hospizstiftung Idsteiner Land steht in Kontakt zu Gö und seinen Kindern. Sie hat mit Gö zu unserem Vorhaben gesprochen und ihm dazu einige Fragen gestellt.
Lieber Gö, wie findest du unsere Idee, Vanessa unser Familienzimmer „das sogenannte Schmetterlingszimmer“ zu widmen?
Ich finde diese Idee sehr schön und fühle mich sehr gerührt. Ein Familienzimmer ist wichtig. Auf diese Weise hat die Familie die Möglichkeit sehr nah und intensiv die verbleibenden Tage mit dem/der Liebsten, bei einer optimalen medizinischen Betreuung zu verbringen.
Vanessa wollte nie in Vergessenheit geraten. Gerade durch so eine Widmung wird ihr Andenken hochgehalten. Gleichzeitig wird deutlich, wie sehr sie die Menschen, nicht nur als Botschafterin des Hospizes berührt, bewegt und inspiriert hat und weiterhin inspiriert.
Wie geht es dir und euren drei wundervollen Töchtern jetzt nach fast eineinhalb Jahren ohne deine liebe Frau und ihre Mutter?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Es gibt gute Tage, aber auch leider schlechte Tage. Wir haben zwar einen Alltag und Routinen für uns gefunden, aber nach wie vor fehlt meine Frau/unsere Mutter sehr! Die Lücke, die sie hinterlassen hat, ist groß. Es ist vergleichbar mit einer Wunde, welche zwar verheilt, aber immer wieder aufreißt. Die Trauer kommt dann wellenartig, auch teilweise unverhofft – mal ganz kleine, dann aber auch wieder sehr große und überwältigende. Ich fange in diesen Momenten meine Kinder auf und stütze sie.
Wir sind nun zu viert und befinden uns auf unserer ganz eigenen Reise.
Was wünschst du dir für eure Zukunft?
Ich wünsche mir für unsere Zukunft nur das Beste. Gerade für meine Kinder, die so viel während der Zeit der Erkrankung zurückstecken mussten und auch nach wie vor anders aufwachsen im Vergleich zu anderen Kindern. Es zerreißt mir jedes Mal aufs Neue mein Herz, wie die Entwicklung der Kinder voranschreitet und sowohl Vanessa dies nicht miterleben darf als auch die Kinder ihrer Mama ihre neuen Fortschritte nicht zeigen können. Die Kinder sind bestimmt selbstständiger geworden und auch daran gewachsen, aber sie haben auch ein Großteil ihrer Kindheit und ihrer kindlichen Leichtigkeit verloren. Diese Leichtigkeit und viele tolle Momente wünsche ich mir für meine Kinder und auch für mich in der Zukunft.
Was wünschst du dir für unser Herzensprojekt – ein Hospiz für das Idsteiner Land?
Zuallererst wünsche ich mir, dass das Hospiz so schnell wie möglich fertig gestellt werden kann. Dass ohne Einbußen in Qualität. Ein Ort, an dem man sich sehr wohlfühlt soll entstehen, sowohl für Patienten als auch für Besucher.
Hier sollen Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn und Bekannte noch schöne Momente mit ihren Liebsten erleben können.
Darüber hinaus wünsche ich mir für die Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte eine tolle Umgebung mit allem, was benötigt wird, in welcher sie die beste Betreuung für die Patientinnen und Patienten gewährleisten können.
Zwar wird die Endlichkeit des Lebens an diesem Ort spürbar sein. Nichtsdestotrotz soll es ein lebendiger Ort mit viel Liebe und Zuneigung sein. Ein Ort, an welchem das Leben und die Momente auch gefeiert werden dürfen. So hätte Vanessa es sich gewünscht.
Lieber Gö, vielen Dank für deine bewegenden Worte, vor allem dass auch du an unser Herzensprojekt glaubst und es so sehr unterstützt. Wir wünschen dir und deinen 3 kleinen Räubermädchen von Herzen alles Gute und freuen uns sehr, dich an unserer Seite zu wissen.
Damit wir diesen wundervollen Ort verwirklichen können, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie uns, unser Schmetterlingszimmer zu realisieren, wir freuen uns über jede Spende, die uns unserem Ziel ein Stück näherbringt: Spendenformular
Herzlichen Dank
Patricia Hubl
Ehrenamtliche Mitarbeiterin der Hospizstiftung Idsteiner Land
Ehrenamtliche Hospizbegleiterin für Kinder, Jugendliche & Erwachsene